Letzte Woche habe ich Euch Angela Duckworth vorgestellt, eine führende Grit-Forscherin, die an der University of Pennsylvania lehrt. Ihr Buch Grit. Die neue Formel zum Erfolg: Mit Begeisterung und Ausdauer ans Ziel, ihre persönliche Website, und die Webseite von Character Lab, die von ihr gegründete gemeinnützige Organisation, sind wahre Fundgruben in Sachen Grit. Also habe ich diese und andere Quellen durchforstet und Informationen zusammen getragen, die für Euch hilfreich sind, wie ich hoffe.
Ein Hinweis: Dies ist ein Beitrag im Bezahlabonnement. Aber ich öffne den ersten Teil auch für freie Abonennten. Viel Vergnügen!
Grit definieren
Beginnen wir mit einigen Begriffsklärungen. Was genau ist der Unterschied zwischen Grit, Resilienz und Ausdauer? (Für Grit gibt es keine wirklich gute deutsche Übersetzung, deshalb verwende ich den englischen Begriff.) Hier sind einige Definitionen aus dem Psychologie-Wörterbuch der APA (American Psychological Association).
Grit: „ein Persönlichkeitsmerkmal, das durch Ausdauer und Leidenschaft im Hinblick auf langfristige Ziele gekennzeichnet ist; Grit bedeutet, hart zu arbeiten, um Herausforderungen zu meistern, und sich trotz Misserfolgen, Widrigkeiten und Stillstand über längere Zeit zu engagieren und anzustrengen”
Resilienz: „die erfolgreiche Anpassung an schwierige und herausfordernde Lebenserfahrungen, durch geistige, emotionale und verhaltensmässige Flexibilität und Berücksichtigung externer und interner Anforderungen; bezeichnet den Prozess der Anpassung als auch das Ergebnis“
Ausdauer: „eine Aktivität oder Vorgehensweise beizubehalten oder an einer Aufgabe festzuhalten und sie trotz Hindernissen (wie Widerstand oder Entmutigung) oder der damit verbundenen Anstrengung abzuschließen; bezeichnet eine Eigenschaft oder einen Zustand; auch Beharrlichkeit“
Fazit: Grit meint Leidenschaft und Ausdauer für langfristige Ziele; Resilienz bezeichnet die Fähigkeit, sich von Herausforderungen und Schwierigkeiten (schnell) zu erholen; Ausdauer/ Beharrlichkeit bedeutet, weiter zu machen, auch wenn es schwierig ist. Man kann Grit als das breitere Konzept verstehen, das die beiden anderen umfasst.
Grit messen
Bist Du ein Mensch, den Leidenschaft und Ausdauer auszeichnen? Kann man messen, wieviel Grit jemand hat? Und wenn ja, wie?
Angela Duckworth hat eine sogenannte Grit-Skala entwickelt, um Grit wissenschaftlich untersuchen zu können, „denn man kann nichts erforschen, was man nicht messen kann,” wie sie schreibt.
Diese Skala ist aber auch zur Selbstreflexion nützlich, schreibt Duckworth. Und deshalb stellt sie ihn auf ihrer Webseite zur Verfügung. Sie weist jedoch darauf hin, dass die Grit-Skala, wie alle psychologischen Tests, Grenzen hat. Einer hat damit zu tun, wie ehrlich - oder unehrlich - die Person ist, die die Fragen beantwortet. „Man kann ohne großen Aufwand einen höheren Grit Score vortäuschen.“ Wenn man nicht ehrlich zu sich selbst ist, hat das Testergebnis natürlich keine Aussagekraft.
Es gibt zwei Versionen der Skala, eine längere und eine kürzere. Nachfolgend findest Du Links zu beiden.
Grit entwickeln
Durch ihre Studien und Interviews mit außergewöhnlichen Persönlichkeiten hat Angela Duckworth vier Schlüsselqualitäten identifiziert, die Menschen mit Grit auszeichnen: Begeisterung für ein Thema oder eine Aktivität, eine bestimmte Art zu üben, Sinngefühl sowie eine hoffnungsvolle Haltung. Diese Eigenschaften sind nicht fix, betont die Psychologin, sondern man kann sie fördern und entwickeln. Wie? Hier sind einige Vorschläge aus ihrem Buch Grit. Die neue Formel zum Erfolg: Mit Begeisterung und Ausdauer ans Ziel:
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