Für diesen Newsletter verbringe ich viele Stunden damit, im Internet zu stöbern, Artikel zu lesen, iPods zu hören und Videos anzusehen. Dabei stoße ich auf viele interessante Dinge. Manchmal verwende ich sie in meinen Beiträgen, manchmal nicht. Hier sind 10 interessante Fundstücke aus den letzten Wochen. Lass Dich inspirieren!
#1 - Video: Gedicht “The House of Belonging”
Ein Gedicht des anglo-irischen Dichters und Philosophen David Whyte, von ihm selbst rezitiert. „The House of Belonging“ handelt davon, „endlose Horizonte in der Beengtheit eines sehr kleinen Hauses zu sehen“, wie er erklärt. David Whyte ist einer meiner Lieblingspoeten. Ich kenne nicht viele Menschen, die komplexe Einsichten darüber, was es bedeutet, ein Mensch zu sein, in so schönen Worten ausdrücken können.
https://www.facebook.com/watch/?v=1415152545321592
#2 - Artikel: Wie man weiß, was man wirklich will
Jeder von uns wird gelegentlich von einer Vielzahl konkurrierender Wünsche überwältigt, schreibt der Unternehmer-Professor-Philosoph Luke Burgis im Online-Magazin Psyche: Stellenangebot A oder B verfolgen? Eine neue Beziehung beginnen oder Single bleiben? Für einen Marathon anmelden oder es lieber genießen, nicht früh aufstehen zu müssen, um zu trainieren?
„Das Leben ist voller Marathons und sie beinhalten nicht unbedingt Laufen“, schreibt Burgis. „Es ist gut zu wissen, welche Wünsche man verfolgen und welche man aufgeben sollte – zu wissen, welche Marathons es wert sind, gelaufen zu werden.“ In seinem Ratgeber versucht er zu zeigen, wie das geht. Anhand der Theorie der mimetischen Wünsche erklärt er die Unterschiede zwischen Wünschen und Bedürfnissen, liefert eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie man seine Wünsche analysieren kann, und listet Links zu vielen zusätzlichen Ressourcen (Artikel, Bücher, Videos) auf.
https://psyche.co/guides/how-to-know-what-you-really-want-and-be-free-from-mimetic-desire
#3 - Video: Warum Kunst ein Werkzeug der Hoffnung ist
In einem TED Talk spricht der französische Künstler JR über sein Projekt in einem Hochsicherheitsgefängnis in Kalifornien. Was mich – abgesehen von dem Projekt an sich – besonders fasziniert hat, ist JRs Reaktion auf die Frage eines Häftlings: „Was ist der Zweck Deiner Kunst?“ Seine Antwort: „Das weiß es nicht, bevor ich ein Projekt ausprobiert habe.“ Seine Offenheit dafür, wie sich ein Projekt entwickelt und wohin es ihn führt, sollten wir alle übernehmen, finde ich, denn die Fixierung auf ein bestimmtes Ergebnis kann so einschränkend und sogar lähmend sein. Wie JR sagte: „Kunst ist im Prozess.“ Das gilt auch auch für nicht-künstlerische Aktivitäten. Erfreuen wir uns also alle am Prozeß!
https://www.ted.com/talks/jr_why_art_is_a_tool_for_hope
#4 - Artikel: Macht uns das Lesen von Romanen zu besseren Menschen?
Ein großartiger Übersichtsartikel des Journalisten Markham Heid über die Auswirkungen des Lesens von fiktionaler Literatur. Studien zeigen, schreibt er, dass das Lesen von Belletristik mit Empathie, sozialer Kognition und psychologischem Reichtum in Verbindung steht (was diejenigen von Euch, die meine Posts zu diesem Thema gelesen haben, nicht überraschen wird). Also grab diesen Roman aus, den du neulich gekauft hast!
https://medium.com/@mheidj/can-reading-fiction-make-you-a-better-person-3ba5fa1a612b
#5 - Newsletter: Wie man besser liest
Um beim Thema Lesen zu bleiben: In seinem Newsletter gibt Shawn Parrish, ehemaliger Spion und jetzt Gastgeber des Podcasts “The Knowledge Project”, hilfreiche Tipps, wie man die Inhalte von Büchern besser behalten und anwenden kann. Zum Beispiel ermutigt er uns, „Bücher schnell anzufangen und sie leicht wieder aufzugeben“. Dieser Ratschlag spricht mich sehr an. Als ich noch jünger war, habe ich fast nie ein Buch abgebrochen, denn ich hatte das Gefühl, ich sollte Dinge zu Ende bringen, die ich begonnen hatte. Aber das ist kontraproduktiv, wie ich im Laufe der Jahre gelernt habe. „Sobald man erkennt, dass man schlechte Bücher ohne Schuldgefühle aufgeben kannst, ändert sich alles“, schreibt Parrish. „Man wird nie großartige Bücher lesen, wenn man die Zeit mit schlechten Büchern vergeudet.“ Richtig!
Außerdem hilfreiche Tipps, welche Bücher man lesen und wie man sich Notizen machen sollte.
#6 - Video: Über das Gefühl, verloren zu sein und dazu zu gehören
Kurze illustrative Meditation mit Soundbites aus dem On Being-Podcast (einer meiner Lieblings-Podcasts moderiert von der Journalistin Krista Tippett). Der Erzähler Kevin Kline spricht über die Macht, eine Geschichte mit anderen zu teilen. Die Dichterin Sarah Kay gibt Einblicke in das Geben und Nehmen beim Gedichteschreiben.
https://onbeing.org/the-summer-of-the-pause-issue-3/
#7 - Newsletter: Über den menschlichen Widerstand gegenüber Veränderungen
In ihrem poetischen und inspirierenden Newsletter The Marginalian stellt die amerikanisch-polnische Autorin Maria Popova das Buch Journals (2010) des Pop-Art-Künstlers Keith Haring vor. Insbesondere erläutert sie, was Haring über den menschlichen Widerstand gegenüber Veränderungen, die Gefahren der Gewissheit und die Wurzeln der Kreativität zu sagen hat. Wunderbar illustriert!
https://www.themarginalian.org/2022/07/04/keith-haring-change-creativity/
#8 - Artikel: Wegweiser zu authentischem Stolz
Großartiger Artikel des Psychotherapeuten Leon Garder in Psyche darüber, wie man mehr Stolz empfinden kann. Er erklärt, warum wir unsere großen und kleinen Errungenschaften ohne schlechtes Gewissen genießen sollten, was der Unterschied zwischen Stolz und Selbstwertgefühl ist und wie man ein Gefühl von authentischem Stolz entwickelt. Links zu Büchern und anderen Ressourcen.
https://psyche.co/guides/how-to-feel-more-pride-in-your-hard-earned-achievements
#9 - Webseite: Bloom - Für spätblühende Autoren und Leser, die sich für sie interessieren
Eine literarische Webseite, „die Autoren vorstellt, rezensiert und befragt, deren erstes größeres Werk veröffentlicht wurde, als sie 40 Jahre oder älter waren“, wie unter „About us“ erklärt wird. Und weiter: „Bloom ist auch eine Gemeinschaft von Künstlern und Lesern, die der Meinung sind, dass ‘spät’ ein relativer und kein absoluter Begriff ist. Ziel ist es, auf eine Vielzahl von künstlerischen Wegen aufmerksam zu machen und die engstirnigen Vorstellungen über das Tempo und den Zeitpunkt von kreativer Verwirklichung, die heute vorherrenschend sind, in Frage zu stellen.“
Der Features-Bereich enthält großartige Interviews, Essays und Buchauszüge. Ich stöbere auch gerne in der Autorenliste.
https://bloomsite.wordpress.com/about/
#10 - Video: Ein kreatives Tagebuch
In diesem Video führt uns Autor Austin Kleon durch sein Frühlingstagebuch. Man sieht eine faszinierende Mischung aus Texten, Zeichnungen und Collagen. Sehr inspirierend! (Ich gestalte mein eigenes Reisetagbuch auf ähnliche Weise und habe sehr viel Spaß dabei!) Man sieht nur 2 ½ Minuten des Gesamtvideos; dann erreicht man eine Paywall. Aber man bekommt zumindest einen Eindruck.
Logo & Banner Design by Judy Higgins